Hornissen und Wespen besitzen einen Wehrstachel. Dieser wird in der Regel nur dann eingesetzt, wenn es unmittelbar im Nestbereich zu Gefahrensituationen kommt. Alle Verteidigungsaktionen dienen ausschließlich dem Schutz der Brut. Normalerweise stechen die Tiere nicht unmotiviert, da jeder Angriff unnötig Energie kostet. Die Stiche sind nicht gefährlicher als die von Bienen. Der Aberglaube, dass sieben Stiche ein Pferd und drei einen Menschen töten, ist längst widerlegt. Ein Erwachsener verträgt 100 bis 500 Wespenstiche, ehe er an Nierenversagen stirbt. Dem Menschen werden selbst mehrere Stiche in den Kopf oder andere schmerzempfindliche Körperteile nicht gefährlich. Eine Ausnahme besteht nur für Personen, die stark allergisch auf Insektenstiche reagieren. In diesen Fällen kann ein Stich einen schweren allergischen Schockzustand hervorrufen. Eine derartige Allergie ist jedoch äußerst selten. Oft wird schon eine Schmerzreaktion und das Anschwellen der betreffenden Stelle als Allergie missdeutet. Kühle Umschläge und eine Salbe gegen Insektenstiche schaffen Linderung. Die Schwellung kann 2 bis 3 Tage anhalten.

 

Verhaltensregeln:

Hornissen und Wespen leben nur eine Saison, sterben dann ab und hinterlassen das leere Nest. Dieses kann, sobald der Flugbetrieb ganz aufgehört hat, ohne Gefahr entfernt werden. Die Königin bezieht nie ein altes Nest. Sie baut immer neu.

  • Bei Nestern im Haus- und Gartenbereich Erschütterungen vermeiden und die Flugbahn freihalten.
  • Nie mit einem Stock im Nest stochern, oder mit Benzin und Feuer versuchen, den Nistplatz abzuflämmen.
  • Stiche sind nicht weiter gefährlich, auch nicht für Kinder. Lediglich bei einer Allergie muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.
  • Fenster von Kinderzimmern können mit Fliegendraht geschützt werden.
  • Falls sich eine Königin in den Roll-Ladenkasten verirrt hat, sollte der Roll-Laden nicht mehr bedient werden, da jedes Mal die Waben zerstört werden. Auch davon lässt sich die Königin nicht von ihrem Nistplatz vertreiben. Die Öffnungen zum Rauminneren sollten abgeklebt werden, damit die Tiere nicht in den Innenraum gelangen.

Hilfe bei Gefahr:

Die Feuerwehr steht grundsätzlich nicht für die Vertilgung von Hornissen, Wespen und Bienen zur Verfügung. Lediglich in Ausnahmefällen – bei Gefahr in Verzug – wird die Feuerwehr nach genauer Prüfung der Sachlage tätig. Entkommene Bienenschwärme werden in der Regel von Imkern eingefangen.

 

Tipps für Allergiker:

  • Vermeiden Sie rasche Bewegungen, wenn eine Biene oder Wespe in Ihrer Nähe ist.
  • Gehen Sie nicht in die Nähe von blühenden Blumen oder von überreifem, zu Boden gefallenem Obst. Auch Vorsicht beim Einkochen von Marmelade.
  • Seien Sie besonders vorsichtig bei Arbeiten im Garten. Tragen Sie einen Hut, Handschuhe, Bluse oder Hemd mit langen Ärmeln sowie eine lange Hose.
  • Meiden Sie Parfums, Haarsprays, Körpersprays, parfümierte Sonnencremes sowie Rasierwasser.
  • Meiden Sie weite, fliegende Kleider, schwarze Stoffe und bunte Muster. Besser sind weiße, grüne oder hellbraune Stoffe.
  • Beim Essen im Freien keine Süßigkeiten oder Fleisch beziehungsweise Reste offen herumliegen lassen.
  • Rauch kann Insekten vertreiben.
  • Geben Sie acht, wenn Sie im Freien turnen oder spielen. Schweiß zieht viele stechende Insekten an.
  • Gehen Sie nie barfuss. Bienen lieben Klee und viele Wespen leben im Boden.
  • Halten Sie Abfallkübel im Haus stets gut verschlossen und sauber.
  • Meiden Sie Orte, wo Tiere (Hunde) gefüttert werden. Verstreute Futterreste ziehen Bienen und Wespen an.
  • Bewegen Sie keine alten Äste oder Baumstümpfe. Wespen haben darin oft ihre Nester.
  • Halten Sie die Fenster im Schlafzimmer tagsüber geschlossen oder montieren Sie ein Insektennetz.
  • Tragen Sie beim Motorradfahren Helm und Handschuhe.
  • Wenn sich eine Biene oder Wespe auf den Menschen setzt, diese abschütteln oder abstreifen, nicht abschlagen.
  • Tragen Sie Ihr Notfall-Set immer bei sich. (Arzt kontaktieren)